Ehrenamt
Das Bürgerschaftliche Engagement leistet einen unverzichtbaren Beitrag zum Gelingen der Gesellschaft und verhindert soziale Kälte. Egal ob im Sport, im Asylbereich, in freiwilligen Feuerwehren oder in der Brauchtumspflege – ohne das Ehrenamt würde unsere Gesellschaft schlichtweg nicht funktionieren. Es reicht aber nicht aus, das Ehrenamt in blumigen Reden über den grünen Klee zu loben. Der mannigfaltige Einsatz, den tagtäglich Millionen von Bürgerinnen und Bürger in Bayern erbringen, ist Voraussetzung für ein solidarisches, soziales und verantwortungsbewusstes Miteinander. Daher setzen wir FREIE WÄHLER uns für eine stärkere Würdigung ehrenamtlich tätiger Bürger und den Abbau von bürokratischen Hürden ein.
Unsere Positionen:
Familie und Jugend
Die Familie ist der Ort der Sicherheit und Geborgenheit und gibt im Alltag festen Halt. Nicht von ungefähr wird die Familie auch als „Keimzelle der Nation“ bezeichnet. Wir müssen junge Menschen in ganz Bayern in die Lage versetzen, eine Familie zu gründen, denn finanzielle Sorgen dürfen die Familienplanung nicht behindern. Deswegen fordern wir u.a. eine kostenfreie Kinderbetreuung. Als weitere Baustellen im Bereich der Familienpolitik haben wir FREIE WÄHLER identifiziert: Armutsgefährdung von Alleinerziehenden und kinderreichen Familien, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Steuerpolitik und die Hebammenthematik. Darüber hinaus muss unsere Jugend endlich den Stellenwert in der politischen Debatte bekommen, den sie verdient. Den vielseitigen Einsatz tausender junger Menschen in unserem Land gilt es vonseiten der Politik stärker zu würdigen.
Unsere Positionen:
Gesundheit
Als FREIE Wähler stehen wir für die Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse in ganz Bayern. Hierzu ist eine wohnortnahe und flächendeckende Gesundheitsversorgung mit Haus- und Fachärzten, Hebammen, Apothekern und Krankenhäusern entscheidend. Wir wollen den Ärztemangel besonders auf dem Land bekämpfen, indem wir die Arbeitsbedingungen und insbesondere die Vereinbarkeit von Familie und Beruf der Ärztinnen und Ärzte vor Ort verbessern und die Honorierung transparent und planbar ausgestalten. Überbordende Bürokratie, drohende Regresse und Wirtschaftlichkeitsprüfungen wirken auf junge Ärzte abschreckend und motivieren nicht zum Schritt einer Niederlassung. Auch eine gute Geburtshilfe ist unverzichtbar. Werdende Mütter müssen in angemessener Zeit eine Geburtsklinik erreichen können. Hebammen müssen für ihre wichtige Tätigkeit gut entlohnt werden, ohne zur Zahlung von zum Teil existenzbedrohenden Berufshaftpflichtbeiträgen verpflichtet zu sein.
Unsere Positionen:
Gleichstellung
Die Gleichberechtigung von Mann und Frau ist sowohl im Grundgesetz (Art. 3 Abs. 2 GG) als auch in der bayerischen Verfassung (Art. 118 Abs. 2 BV) verankert. Trotz dieses klaren Verfassungsauftrages sind in vielen Bereichen in der Praxis Frauen gegenüber Männern nach wie vor benachteiligt. So bleibt der Anteil von Frauen in Führungspositionen seit Jahren unverändert, obwohl heute ebenso viele Frauen einen Hochschulabschluss haben und genauso hoch qualifiziert sind wie Männer. Ein ähnliches Bild zeichnet sich in der Politik ab. Dort sind Frauen trotz ihres mehr als hälftigen Bevölkerungsanteils und ihrer ebenfalls zentralen Rolle für die Gesellschaft nach wie vor unterrepräsentiert. Eine paritätische Vertretung der Interessen unserer Bürgerinnen in den Parlamenten findet somit nicht statt. Auch beim Thema „Bezahlung“ werden Frauen gegenüber Männern weiterhin benachteiligt. Als FREIE WÄHLER Landtagsfraktion setzen wir uns daher für eine Umsetzung des verfassungsrechtlich gewährleisteten Gleichberechtigungsgrundsatzes ein. Wir unterstützen Forderungen nach einer paritätischen Ausgestaltung des Wahlrechts. Frauen müssen ebenso wie Männer für die gleiche Arbeit den gleichen Lohn erhalten und die Chance haben, in Führungspositionen zu arbeiten. Hierzu bedarf es nicht nur einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf, sondern auch einer Bewusstseinsänderung in der Bevölkerung. Denn klischeehafte Rollenbilder beeinflussen nach wie vor die Berufswünsche junger Menschen und verhindern auf diese Weise eine Gleichberechtigung. Besonderes Augenmerk richten wir FREIE WÄHLER auch auf das Thema „sexuelle Belästigung“ sowie auf die zunehmende Gewalt gegenüber Frauen. Jährlich werden rund 140.000 Frauen Opfer von körperlicher oder sexueller Gewalt in Bayern. Die Erlebnisse beeinträchtigen die Frauen nicht nur physisch, sondern auch psychisch tiefgehend und nachhaltig. Institutionen wie beispielsweise Frauenhäuser sind für die Frauen häufig Anlaufstellen, um der Spirale der Gewalt zu entgehen. Diese verfügen teilweise allerdings nicht über die Kapazitäten, um allen Frauen die nötige Hilfe und den erforderlichen Schutz anbieten zu können. Als FREIE WÄHLER Landtagsfraktion setzen wir uns daher für einen Ausbau des Angebotes an pro-aktiven Interventionsstellen ein. Gleichzeitig unterstützen wir auch eine Reform des Sexualstrafrechts, um bestehende Schutz- und Regelungslücken zu schließen und einen umfassenden Opferschutz zu gewährleisten. Im Hinblick auf das Thema „sexuelle Belästigung“ fordern wir, dass der Staat hierbei selbst eine Vorreiterrolle einnehmen und zum Schutz seiner Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in der öffentlichen Verwaltung vor sexueller Belästigung eine Anpassung des Bayerischen Gleichstellungsgesetzes um entsprechende Regelungen vornehmen solle.
Unsere Positionen:
Heimatvertriebene
In der Nachkriegszeit waren Heimatvertriebene vielerorts Gründer von Freie Wähler Gemeinschaften in Bayern. Damit ist unsere eigene Geschichte eng mit ihrem Schicksal verwoben. Wir wissen um die Leistungen der vielen Millionen Menschen, die hier eine „neue Heimat“ fanden. Das Gedenken an ihre tragische Geschichte und ihre Traditionen wollen wir aufrechterhalten. Wir verstehen uns aber auch als Sprachrohr für die Anliegen der Landsmannschaften in der politischen Arena. So gaben wir auf bayerischer Ebene erfolgreich einen entscheidenden Anstoß für die mittlerweile realisierte Entschädigungsregelung für zivile deutsche Zwangsarbeiter.
Unsere Positionen:
Integration und Migration
Wir FREIE WÄHLER stehen für eine Asylpolitik mit Augenmaß, was bedeutet, dass wir für eine ideologiefreie Auseinandersetzung mit den Themen Asyl, Integration und Migration eintreten. Um das Asylsystem zu entlasten, fordern wir ein Einwanderungsgesetz auf Bundesebene nach kanadischem Vorbild. Weiter muss auch in Bayern das Bundesintegrationsgesetz ohne Wenn und Aber umgesetzt werden, bayerische Sonderwege wie im Hinblick auf den Arbeitsmarktzugang von Asylbewerbern lehnen wir ab. Unsere Städte und Gemeinden gilt es bei der Integration der zu uns gekommenen Menschen bestmöglich zu unterstützen, so dürfen etwaige Mehrkosten nicht auf die kommunale Ebene abgewälzt werden. Ebenfalls müssen die Asylhelferkreise stärker mit eingebunden werden, so dürfen wir die Ehrenamtlichen durch restriktive Vorgaben nicht weiter verprellen.
Unsere Positionen:
Pflege
Jeder Mensch muss selbst entscheiden dürfen, ob er in den eigenen vier Wänden alt werden möchte, ob er die Unterstützung eines Pflegedienstes in Anspruch nimmt, in einer Wohngruppe lebt oder ein Pflegeheim vorzieht. Diese Entscheidung sollte frei von finanziellen Zwängen oder einem ungenügendem Angebot vor Ort sein. Deshalb setzen wir uns für die Unterstützung pflegender Angehöriger, den Ausbau alternativer Wohnformen und die Förderung von ambulanten Pflegediensten ein.Der demographische Wandel stellt die Pflege vor eine gewaltige Herausforderung. Der Bedarf an Pflegekräften nimmt zu, so dass der Pflegeberuf attraktiv ausgestaltet werden muss, um mehr Menschen für eine Tätigkeit in der Pflege zu interessieren. Hierzu gehören eine angemessene Bezahlung, ein verbindlicher Personalschlüssel, Abbau von überbordender Bürokratie und gute Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten.
Unsere Positionen:
Religion und Weltanschauung
Wir FREIEN WÄHLER treten für ein offenes Miteinander zwischen den Menschen aller Kulturen und Religionen in unserem Land ein. Dies kann nur im Dialog geschehen. Die Kirchen erfüllen in unserem Land wichtige soziale und gesellschaftliche Aufgaben. Die Beziehungen zwischen Staat und Kirche sind im Grundgesetz geregelt und die entsprechende Ausgestaltung im Konkordat bzw. im Staatskirchenvertrag festgelegt. Diese Regelung hat sich in unseren Augen bewährt. Wir stehen zur Trennung von Kirche und Staat, wie sie im Grundgesetz festgelegt ist und auch für die Erhebung der Kirchensteuer durch den Staat.
Unsere Positionen:
Senioren und Rente
Ziel der Politik muss sein, älteren Bürgerinnen und Bürgern ein selbst bestimmtes Leben im Alter zu ermöglichen. Altersarmut und soziale Vereinsamung gilt es zu verhindern. Wir FREIE WÄHLER fordern für jeden Bürger eine auskömmliche Rente, die zum Leben reicht. Für uns sind das solidarische Miteinander von Jung und Alt sowie der Dialog zwischen den Generationen Grundvoraussetzung für das Funktionieren unserer Gesellschaft. „Rentenreformen“ zulasten der älteren Generation lehnen wir ab, denn in Würde alt werden darf nicht zur Ausnahme werden. Die älteren Bürger gilt es wertzuschätzen und ihre Potenziale zu erkennen und zu nutzen. Die immer noch bestehenden Barrieren für mobilitätseingeschränkte Personen im öffentlichen Raum müssen zeitnah abgebaut werden.
Unsere Positionen: