Arbeit
Arbeit muss sich lohnen, denn wer Vollzeit einer Beschäftigung nachgeht, muss ohne staatliche Hilfen leben können. Atypische Beschäftigungsverhältnisse wie etwa Leih- und Zeitarbeit sowie befristete Verträge sollen Ausnahmen bleiben und nicht weiter ausufern, denn diese haben neben der Ungewissheit der Betroffenen auch eklatante Auswirkungen auf die sozialen Sicherungssysteme zur Folge. In Absprache mit Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbänden gilt es dem Trend der Deregulierung maßvoll entgegenzuwirken. Ein Hauptaugenmerk muss darüber hinaus auf der Arbeitsmarktintegration von Langzeitarbeitslosen liegen, hier gilt es den ganzheitlichen Betreuungsansatz auszuweiten. Darüber hinaus treten wir FREIE WÄHLER für eine Flexibilisierung der Arbeitszeit in speziellen Teilbereichen wie etwa im Hotel- und Gaststättengewerbe ein, wenn dies von den dort Tätigen gewünscht wird.
Unsere Positionen:
Energie
Wir als FREIE WÄHLER Landtagsfraktion setzen uns seit jeher für eine dezentrale Energieversorgung mit Erneuerbaren Energien ein. Dafür haben wir handfeste Gründe: Die fossilen Energieträger Mineralöl, Steinkohle und Erdgas müssen von uns fast vollständig aus dem Ausland importiert werden: Deutschland hat dafür trotz der vorübergehend sehr niedrigen Ölpreise allein im Jahr 2015 wieder mehr als 60 Milliarden Euro ausgegeben. Wir meinen, dass es sehr viel sinnvoller wäre, das Geld in eine dezentrale Energieversorgung vor Ort zu investieren, statt Steinkohle aus Kolumbien und Australien oder Öl aus Russland zu importieren.
In Zeiten knapper Kassen und einer finanziellen Unterversorgung vieler Gemeinden sehen wir als FREIE WÄHLER Landtagsfraktion die Erneuerbaren Energien auch als nachhaltigen Entwicklungsbeschleuniger und Job-Motor der Zukunft, gerade auch für den ländlichen Raum. Bayern hat seine frühere Vorreiterrolle bei der Energiewende leider verloren. Andere Bundesländer decken ihren Stromverbrauch rechnerisch bereits zu 100 Prozent aus Erneuerbaren Energien. Wir wollen dafür sorgen, dass auch Bayern in der Energiepolitik wieder in der Champions League spielt.
Unsere Positionen:
Landwirtschaft und Ernährung
Die eigentumsorientierte Landwirtschaft ist die Grundvoraussetzung für einen lebensfähigen und lebenswerten ländlichen Raum. Auf diese Weise werden nicht nur wirtschaftliche, soziale und umweltbezogene Aufgaben erfüllt, sondern auch die Bevölkerung mit hochwertigen Nahrungsmitteln versorgt. Dies bleibt nach unserer Sicht die Hauptaufgabe der Landwirtschaft. Die Vielfalt und die regionalen Besonderheiten unserer Agrarwirtschaft können nur durch eine flächendeckende, bäuerlich strukturierte Landbewirtschaftung erhalten bleiben.
Aufgrund der zunehmenden Entfremdung zwischen Bürgern und Landwirten ist es unser aller Aufgabe wieder ein realistischeres Bild der Landwirtschaft zu vermitteln. Hierzu gilt es auch Verbraucher und den Lebensmitteleinzelhandel wieder verstärkt für regionale und saisonale Produkte zu sensibilisieren.
Unsere Positionen:
Medien und Netz
Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Digitalisierung und einer damit verbundenen Medienkonvergenz ist es unser zentrales Anliegen eine vielseitige Medienlandschaft zu erhalten und Meinungsvielfalt dadurch zu stärken. Wir bekennen uns zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk und setzen uns für den Erhalt der lokalen Fernseh- und Radiosender sowie Zeitungen ein. Hierbei ist für uns die Weiterentwicklung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zentral sowie eine Reformierung der Wohnungspauschale. Die Herstellung von Sozialverträglichkeit ist unser politisches Ziel.
Gleichsam sehen wir es als unsere politische Aufgabe, das Gleichgewicht zwischen öffentlich-rechtlichen und privaten Rundfunk auch in Zukunft zu erhalten. Dabei kommt dem Ausbau von DAB+ eine wesentliche Rolle zu. Im Fokus steht deswegen, den flächendeckenden Ausbau der digitalen Netzabdeckung und des Breitbandes weiter voranzubringen.
Unsere Netzpolitik stellt die Vorteile des Internets und einer zunehmenden Medienkonvergenz in den Vordergrund. Hierzu bedarf es jedoch eine exakte Analyse und Bewertung der Veränderungen der Medienlandschaft, um politischen Handlungsbedarf frühzeitig zu erkennen. Es ist unser erklärtes Ziel, eine Medien- und Netzpolitik für eine gerechte Gesellschaft zu betreiben, die den freien Zugang zum Internet für alle sozialen Gruppen und eine gleichberechtigte Teilhabe ermöglicht. Wir setzen uns für den konsequenten Schutz von Persönlichkeitsrechten ein und stehen für eine offene Gesellschaft, die jedermann einen freien Zugang zu Wissen in der digitalen Welt ermöglicht. Zudem hat der Schutz der Jugend oberste Priorität. Hierzu müssen Medienpädagogik und Mediendidaktik in den Schulen und Hochschulen gestärkt werden, um einen verantwortungsvollen Umgang mit den Medien frühzeitig zu erlernen und Lehrende entsprechend auszubilden.
Unsere Positionen:
Mittelstand und Handwerk
Mittelständische Unternehmen und Handwerk bilden das vielzitierte Rückgrat der bayerischen Wirtschaft. Häufig inhaber- oder familiengeführt sind sie der Garant für gesellschaftliche Verankerung und Verantwortung. Gerade kleinere Unternehmen haben aber andere Ansprüche an die Wirtschaftspolitik als Weltkonzerne und benötigen andere Voraussetzungen. Ihr Zugang zu Wissen, Fachkräften und Kapital sind Grundbedingungen für ihre Prosperität.
Für den internationalen Erfolg der bayerischen Wirtschaft sind auch die weltweit tätigen Unternehmen von herausragender Bedeutung. Weltbekannte Marken verkörpern die Wirtschaftskraft des Freistaates und sind nach innen wichtige Auftraggeber für den Mittelstand. Dabei steht Bayern im globalen Standortwettbewerb. Investitionen in Bildung, Infrastruktur und Forschung sind von enormer Wichtigkeit und müssen schnellstmöglich intensiviert werden. Wir stehen für eine zukunftsorientierte Wirtschafts-, Innovations- und Technologiepolitik.
Freie Berufe erbringen aufgrund besonderer beruflicher Qualifikationen ihre Leistungen persönlich, eigenverantwortlich und fachlich unabhängig. Zum Kernprofil freier Berufe gehören ihre hohe Professionalität, die Verpflichtung gegenüber dem Gemeinwohl sowie strenge Selbstkontrolle und Eigenverantwortlichkeit.
Ein Hauptproblem für Bayerns Unternehmen ist die ständige Zunahme von Auflagen und Dokumentationspflichten. Viele Gesetze, Verordnungen und Richtlinien lösen in der Praxis einen enormen Mehraufwand für die Implementierung, Kontrolle und Dokumentation aus. Dies trifft gerade kleine und mittlere Unternehmen, da die Verwaltungstätigkeiten häufig von wenigen Mitarbeitern oder vom Inhaber selbst durchgeführt werden müssen.
Unsere Positionen:
Steuern und Finanzen
Als FREIE WÄHLER Landtagsfraktion fordern wir ein einfaches, transparentes und gerechtes Steuersystem. Wir setzen uns für die Abschaffung der schleichenden Steuererhöhung durch die „kalte Progression“ ein und für eine grundlegende Überarbeitung der unsinnigen Regelungen bei der Mehrwertsteuer. Wir wollen die Grundsteuer für die Kommunen erhalten, die Gesetzgebungskompetenz dafür soll auf die Länder verlagert werden.
Moderne Marktwirtschaft kann es nur mit einem funktionierenden Bankensystem geben. Wir setzen uns deshalb für eine Regulierung des Finanzmarktes und eine Finanzaufsicht ein, die Risiken minimiert und stabile Banken garantiert. Steuerzahler dürfen nicht für Verluste privater Banken herangezogen werden. Wir stehen für den Erhalt unseres bewährten Drei-Säulen-Modells mit Privat- und Genossenschaftsbanken sowie Sparkassen. Die bestehenden Spielräume für regional tätige Kreditinstitute müssen weiterhin erhalten bleiben. Wir wollen auch keine europäische Bankenaufsicht für Finanzinstitute, die lediglich regional tätig sind. Ebenso lehnen wir „Rettungsschirme“ oder Eurobonds ab. Verschuldete Länder können damit leichter zusätzliche Schulden aufnehmen anstatt ihren Haushalt zu konsolidieren. Wir wollen stattdessen, dass Deutschland und die Europäischen Institutionen Krisenländern wirksame Programme und Hilfen zur Wirtschaftsentwicklung anbieten.
Unsere Positionen:
Verkehr
Intelligente Lückenschlüsse vor neuen Verkehrsschneisen und Prestigevorhaben - das ist unsere Vorstellung der Verkehrsinfrastruktur von morgen. Wir sind überzeugt, dass dezentrale Ansätze und Investitionen in allen Landesteilen Bayerns Wirtschaft voranbringen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Bestandserhalt der vorhandenen Verkehrswege.
Neben Ausbau und Erhalt der Straßen-, Schienen-, Schifffahrts- und Luftverkehrsinfrastruktur liegt unser besonderes Augenmerk auf der Förderung von ÖPNV und Radverkehr. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Entwicklung hin zu einem emissionsfreien Verkehrssektor, mit klaren Zielen, aber auch mit Augenmaß. Auch der barrierefreie Ausbau vor allem des Schienenverkehrs hat eine hohe Priorität. Privatisierungen im Verkehrsbereich lehnen wir ab, da diese die Handlungsfähigkeit des Staates massiv beeinträchtigen können. Ebenso lehnen wir eine Pkw-Maut ab, da diese deutliche Nachteile generiert und kaum Einnahmen bringen wird.
Unsere Positionen: