Teil 1: Behütet aufwachsen

 

Teil 1 unseres Zukunftsprogramms für eine bessere Stadtpolitik: BEHÜTET AUFWACHSTEN. GROSS werden in Dinkelsbühl.

Wir wollen Kindern und Jugendlichen die besten Chancen auf eine gute Zukunft ermöglichen. Mit einer Politik, die die Stärken und Talente der jungen Menschen schon früh fördert, wollen wir dafür sorgen, dass es auch der nächsten Generation in unserer Stadt gut geht. Die Investitionen der Vergangenheit in Bauten und Beton sind nur die räumlichen Hüllen eines zeitgemäßen Bildungsstandorts. Wir wollen eine Politik, in der wieder in die Köpfe investiert wird.

Mit Beteiligungen an Bildungsinitiativen und Netzwerken, vom „Haus der kleinen Forscher“ in den Kindergärten und Grundschulen bis hin zu Kooperationen bei Schülerforschungszentren oder „Jugend forscht“, wollen wir dafür sorgen, dass es jungen Menschen später einmal leicht fällt, in einer komplexen Arbeitswelt erfolgreich Fuß zu fassen. Neben Förderschwerpunkten im naturwissenschaftlich-technischen Bereich wollen wir mit unseren Entscheidungen aber auch dazu beitragen, dass eine musische Früherziehung in allen Kindertagesstätten gewährleistet werden kann, damit Kreativität, Ideenreichtum und Gestaltungskraft Teile der individuellen Biografien werden. Für die sprachliche Entwicklung, für Lesen und Literatur können wir beispielsweise mit dem Ausbau des Bibliothekangebots als Stadt einen entscheidenden Beitrag leisten.

 

Mit der Weiterentwicklung von Kinderbetreuungsangeboten, der Prüfung neuer Betreuungskonzepte und dem stetigen Blick auf eine funktionierende Vereinbarkeit von Familie und Beruf wollen wir dafür Sorge tragen, dass Dinkelsbühl in Zukunft in der Kernstadt und in den Ortsteilen noch familienfreundlicher wird. Mit der Schaffung einer zentralen Anmeldemöglichkeit für Kitaplätze wollen wir es jungen Eltern erleichtern das passende Angebot zu finden und sich nicht an mehreren Stellen parallel anmelden zu müssen. Mit diesem Schritt gewinnt die Stadtverwaltung gleichzeitig den umfassenden Überblick über die Entwicklung und den genauen Bedarf von Kinderbetreuungsplätzen. Wir werden darüber hinaus auch die notwendigen Vorkehrungen treffen, damit die Schulen optimal und ohne Verzögerungen auf den von der Bundesregierung beschlossenen Rechtsanspruch nach individueller Ganztagesbetreuung ab 2025 vorbereitet sind. Dazu gehört auch eine adäquate Unterstützung im Bereich der Jugend- und Sozialarbeit.

Dabei wollen wir jedoch, dass die Förderung unserer Kinder am Nachmittag in der Schule und im aktiven Vereinsleben unserer Stadt nicht in Konkurrenz gebracht wird, sondern eng verzahnt funktionieren kann. Denn bereits für die kleinsten Bürgerinnen und Bürger ist das heimische Vereins- und Verbandswesen eine wichtige Säule der persönlichen Entwicklung und Entfaltung. Mit Einsatz und Engagement trägt das Ehrenamt tagtäglich dazu bei, dass junge Menschen Gemeinsinn lernen und bewusst erfahren, bei Entscheidungen und Diskussionen die Sichtweisen und Perspektiven anderer Menschen zu respektieren. Die Vereinsarbeit zeigt, wie gemeinsam gehandelt werden muss, um Ziele erfolgreich zu erreichen. Die Erfahrungen des Spannungsverhältnisses zwischen Individualität und Zusammengehörigkeit stärken den Charakter der jungen Menschen und bereiten sie damit wirksam auf die Herausforderungen des Erwachsenenalters vor. Wir wollen eine Politik, die die Vereinsarbeit viel stärker vernetzt und neue Austausch- und Kommunikationsplattformen bietet, auch  dadurch, dass ein direkter Ansprechpartner in der Stadtverwaltung für das Vereinswesen benannt wird.

Wir wollen mit unseren verkehrspolitischen Entscheidung dafür Sorge tragen, dass für Kinder und Jugendliche der Weg zur Schule sicher ist. Für Gefahren- und Problembereiche müssen schnell und konsequent Lösungen entwickelt werden. Die Schaffung sicherer Radwege in der Kernstadt und den Ortsteilen, die Optimierung des Schulbusnetzes zu den Ortsteilen oder die Einrichtung eines Kindergartenbusses sind dabei Beispiele, die in anderen Städten und Gemeinden schon erfolgreich funktionieren. Seit über zwanzig Jahren wird eine Bahnreaktivierung diskutiert. Sollte das Vorhaben in den kommenden sechs Jahren erfolgreich umgesetzt werden können, dürfen für die Schülerinnen und Schüler jedoch keinerlei Nachteile entstehen. Eine Verringerung der Busverbindungen oder der Taktung und damit eine mögliche Verlängerung der Fahrtzeiten zwischen Wohnung und Schulstandort müssen unter allen Umständen vermieden werden. Gleiches gilt natürlich auch für die Berufspendlerinnen und -pendler bei der ÖPNV-Nutzung.

 

Wir wollen bereits für die kleinsten Dinkelsbühlerinnen und Dinkelsbühler eine funktionierende, wohnortnahe medizinische Versorgung. Dazu setzen wir uns für eine langfristig angelegte Sicherung der Schwangerenbetreuung mit Hebammen und Gynäkologen sowie für die Wiedereröffnung der Geburtsstation in Dinkelsbühl ein. Darüber hinaus fordern und fördern wir auch durchdachte Sicherungsstrategien der medizinischen Kinderversorgung, auch mit dem erklärten Ziel, dass damit ein kinderärztlicher Notdienst nachts und an den Wochenenden zur Verfügung steht.

Das große Engagement junger Menschen für den Klimaschutz und politische Zukunftsziele begrüßen wir sehr. Wir wollen die Jugendlichen stärker in die Kommunalpolitik einbinden. Mit der Einrichtung der Institution des Dinkelsbühler Jugenddialogs wollen wir jährlich aktuelle Themen junger Menschen gemeinsam aufgreifen und diskutieren. Die dabei erarbeiteten Maßnahmen sollen in machbare Meilensteine auf jeweils ein Jahr formuliert und umgesetzt werden. Damit stellen wir sicher, dass ein kontinuierlicher Austausch der Generationen zur Dinkelsbühler Stadtpolitik etabliert wird und das Vertrauen der Jugendlichen in die Politik wächst.

Der Begriff „Stadt der Kinder“ ist mehr als ein Slogan: Wir wollen mit unserer Politik dafür sorgen, dass es ein echter Standortvorteil wird. An diesem Ziel werden wir in den kommenden Jahren konsequent arbeiten und als eine Querschnittsaufgabe in der Verwaltung verankern. Über die aktive Einbindung der Kinder und Jugendlichen können wir erreichen, dass sie sich auch in Zukunft gut hörbar in die Gemeinschaft einbringen. Mit der Erstellung eines Kinder- und Jugendförderplanes wollen wir die Angebote der städtischen Jugendarbeit, der Jugendarbeit der Vereine und Verbände und der Jugendsozialarbeit dokumentieren und in Abstimmung mit den politischen Parteien und Gruppierungen einen finanziellen Mehrjahresplan erstellen, der Jugendarbeit noch stärker und intensiver fördert.

Wir wollen Rahmenbedingungen schaffen, damit junge Dinkelsbühlerinnen und Dinkelsbühler, die nach der Schule die Stadt für ein Studium oder für eine Ausbildung verlassen, mit unserer Stadt eng vernetzt bleiben, um die Chance für eine spätere Rückkehr zu erhöhen. Der ländliche Raum hat nur eine gute Zukunft, wenn wir einer ständigen Abwanderung hochqualifizierter junger Menschen offensiv begegnen. In Kooperation mit der Wirtschaft unserer Stadt und unserer Region wollen wir jungen Menschen schon früh die Angebote an attraktiven Ausbildungs- und Arbeitsplätzen vermitteln und Wege für eine Rückkehr aufzeigen.

Wir brauchen wieder eine Politik, die in die Menschen investiert und nicht nur in Beton und Gebäude. Gemeinsam können wir mehr für die Kinder und Jugendlichen unserer Stadt erreichen. Packen wir‘s an!